Vermehrung und Verdichtung, Arbeit und Leistung, Beschleunigung und Steigerung, verheißen heutzutage Glück und Erfüllung.
Die Yogapraxis zeigt in eine andere Richtung: Raum, Entschleunigung, Loslassen, Verbundenheit, Pausen, Ruhe und Stille.
Yoga ist eine über 3000 Jahre alte (Geistes-) Wissenschaft aus Indien. Sie beruht auf der Betrachtung von Körper, Geist und Seele und beschäftigt sich mit dem körperlichen, geistigen und ethischen Wohlbefinden des Menschen. Das Wort Yoga selbst umfasst zwei Bedeutungsebenen:
1. Yoga als Methode und Weg.
2. Yoga als Zustand geistiger Sammlung und Klarheit.
“yogaś citta vŗitti nirodhah” = Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen der Denkbewegungen. So wird Yoga in den Yoga-Sutras, einem der wichtigen Quellentexte definiert. Es geht also um das Erlangen eines ruhigen Geistes.
Das Wort Yoga stammt aus dem Sanskrit (altindische Literatur- und Gelehrtensprache). Es bedeutet: Binden, Vereinen, Aufmerksamkeit leiten und konzentrieren, sowie Ausgeglichenheit.
Yoga wird heute oftmals sehr verkörperlicht. Dies war jedoch nicht der Grund, warum Yoga entstanden ist. Ein oft stresserfülltes Leben, eine belastende und irritierte Lebensweise und ein daraus (oft unbewusst) entstehender sorgenvoller Lebenszustand bilden die Grundlagen für den Wunsch nach einer Veränderung. Yoga bietet mit dem Werkzeug der achtsamen Körperarbeit Wege, um aus dieser schlechten Lebenssituation zu finden.